hundertfünfundzwanzig jahre spö tirol

Just in Telfs feiert heute die SPÖ Tirol ihren 125ten Geburtstag. Just in dem Telfs, wo ich abseits sozialdemokratischer Jugendorganisationsromantik erstmals echten Kontakt mit der echten SPÖ hatte und auch das einzige Mal für ein politisches Amt kandidiert habe. Den roten Gemeinderatssitz in Telfs hab ich mit 18 zum Glück verpasst. Wer weiß, in welcher Parteisektion ich heute sitzen und glauben würde, dass ja eigentlich trotzdem die Sozialdemokratie und weil ja auch Kreisky und weil die anderen alle bürgerlich und weil die einzigen, die mit den arbeitenden Menschen und so weiter und so fort. Ihr kennt die Leier.

Weiterlesen

ein antifaschistischer staatsakt

Bildschirmfoto 2013-05-09 um 02.26.00

Foto: Karl Staudinger

TouristInnen haben mich heute Abend am Heldenplatz gefragt, was eigentlich der Anlass für diese wunderbare Musik ist, die über den symbolischen Austragungsort österreichischer (Geschichts-) Konflikte erklingt. Beethovens Siebte, geschrieben anlässlich der Niederlage des verrückt gewordenen Aufklärers Napoleon – wie sollten die FranzösInnen das verstehen? Ich musste ausholen. Es war meinen GesprächspartnerInnen aus der Bretagne ein bißchen zu kompliziert. Sie sind gegangen, bevor ich auch nur bei Waldheim angekommen war.

Weiterlesen

auch einmal danke sagen

Bildschirmfoto 2013-01-22 um 01.19.44

Die Alten kriegen ganz ordentlich ihr Fett weg, dieser Tage. Auf Twitter machen Rache-Phantasien von Zivildienern an Pflegebedürftigen die Runde. Mit schimpfen werden wir sie aber nicht kriegen. Für eine progressive Agenda, für eine Mehrheit jenseits von Schwarz-Blau-Stronach, die ich ab jetzt der Einfachheit halber Estland-Koalition nennen werde (liebe EstInnen, verzeiht), brauchen wir die Stimmen der Alten.

Weiterlesen

neunter november. niemals vergessen.

Karl Schranz wird geboren. Heinz Fischer wird geboren. Karl Moik wird geboren. Sie haben Österreich ihren Stempel aufgedrückt. Richard Berger, Wilhelm Bauer und Richard Graubart kennt dagegen fast niemand. Die drei sterben 1938. Sie sterben in einer einzigen Nacht, gemeinsam mit 400 weiteren Juden und Jüdinnen in dem, was wir Deutsches Reich nennen. Sie sterben, weil sie Juden sind. Nur deshalb. Die Tür nach Auschwitz steht weit offen: In den Folgetagen werden 30.000 Männer in die ersten Konzentrationslager deportiert. Dachau, Buchenwald, Sachsenhausen. Gruselig klingende Namen für uns Nachgeborene.

In den kommenden Jahren werden die letzten Überlebenden sterben. In meiner Schulzeit gab es noch einige ZeitzeugInnen, die österreichischen Jugendlichen erzählten, was im Geburtsjahr des heutigen Bundespräsidenten angefangen hat in diesem Land. Das Leben ist tödlich. Aber ihre Mahnungen müssen unvergessen bleiben. 1938 ist eine Zäsur. Hitlers Barbaren merken, dass sie tun und lassen können, was sie wollen. Nach der Mordsnacht hagelt es Protestnoten. Die USA ziehen ihren Botschafter ab. Davon lassen sich die Massenvernichter, ihre HelferInnen und HelfeshelferInnen nicht irritieren. Mitteleuropa versinkt im Faschismus. Es ist, im wahrsten Sinne des Wortes, unvorstellbar für uns im Zeiten relativen Friedens Geborene.

Auschwitz ist eine Mahnung. Aber der Faschismus beginnt nicht an den Toren der Konzentrationslager. Er fängt da an, wo Menschen nach dem dritten Bier Vernichtungsfantasien formulieren. Er fängt da an, wo wir Störenfriede in dieser ach so friedlichen Gesellschaft mit Tiernamen benennen. Auschwitz fängt da an, wo systematische verbale Gewalt nicht als Vorstufe zur tatsächlichen Gewalt erkannt wird. Der Stacheldraht ist in Sichtweite, wenn staatlich organisiert Menschen deportiert werden. Wenn der Mob massive Übergriffe gegen Minderheiten hinnimmt. Der Faschismus fängt da an, wo beliebige Gruppen als Ursache staatlicher Krisen beschuldigt werden und die Hetzer deren Vertreibung, Ausweisung oder Vernichtung als Lösung verkaufen. Richard Berger, Wilhelm Bauer und Richard Graubart haben’s nicht überlebt. Es ist kein Menschenleben her.

eine wahlanleitung für volksbewegte

Es gibt eine Volksbewegung in Marokko, sie ist konservativ-liberal und hat ein gutes Zehntel der Parlamentssitze. Libyen hat eine Nationale Volksbewegung, das sind die Guten, die Anti-Gaddafi, will man uns glauben machen. Gegen Korruption und Machtmissbrauch und so. In Griechenland gibt’s die orthodoxe Volksbewegung, deren Parteichef unter anderem damit auf sich aufmerksam gemacht hat, dass er vor Jahren als Abgeordneter gefragt hat, warum denn am 11. September keine Juden ums Leben gekommen wären. Es gibt die französische Präsidentenpartei, die weil „Vereinigung für die Mehrheit des Präsidenten“ so cheesy klingt, jetzt Vereinigung für eine Volksbewegung heißt. Ich hab die „Volksbewegung dem deutschen Volke“ gefunden, ein reichlich skuriller Verein, der komische Buchstaben verwendet. Das waren bis vor kurzem übrigens auch die Einzigen im deutschsprachigen Raum, die google unter „Volksbewegung“ ausspuckt.  Wird auch einen Grund haben, nehm ich mal an. Je kleiner die Männer, desto größer das Volk, oder so.

Aber eben nur bisher keine anderen deutschsprachigen Volksbewegungen. Denn wenn in einer Partei der Verbindungsname des Bundesgeschäftsführers „Sumpf“ Programm wird, muss eben ein neues Wort her. Das ist ja auch verständlich: Wenn ein Paul Aigner morgen zum Beispiel berühmt würde, weil er mit der Parkkarte eines toten Verwandten parkt oder als gewerbsmäßiger Schlepper enttarnt wird,  sich als Partei-Promi sturzbesoffen ans Steuer setzt oder die privaten Schulden mit seinen Politikerspesen abbezahlen will, würd ich auch nicht mehr Paul Aigner heißen wollen. Ich würd auch nicht mehr Paul Aigner auf mein Namensschild schreiben und neuen Menschen, die ich kennenlerne meinen Namen nicht verraten. Und ich würd schauen, dass sie mich mögen, bevor sie herausgefunden haben, wie ich heiße.

Das hat sich auch Christoph Platzgummer gedacht. Der will nämlich nur was mit Einer zu tun haben, die sich nicht mehr wehren kann. Aber mit dieser Volkspartei, mit deren Wahlkampfkosten, mit deren Financiers und Buffets, mit deren sittenwidrigen Verzichtserklärungen und mit deren stellvertretenden Bezirkschefin beschäftigt er sich sicher nicht. Und darum hat er seine Volkspartei jetzt umbenannt. Die heißt jetzt nämlich Volksbewegung, weil das so energisch klingt.

Und weil man da konsequent sein muss, mit der Volksbewegung in Abgrenzung zu dieser Sumpf-Partei: Liebe Platzgummer-Fans, am Wahltag streicht’s ihr den runden Kreis neben dieser Volkspartei-Bürgermeisterin durch und damit klar ist, was ihr von Korruption haltet, schreibt‘s in die zwei freien Felder ganz rechts, „Putz Hakl“. Dann wird das ein wirklich sensationeller Sonntag.

„in polen soll es auch ganz gut sein“

Quer durch Europa ist es gereist, das Mädchen, das diesen Satz geschrieben hat. Es sollte ihr letztes Lebenszeichen sein. Die Reise startet vor 73 Jahren, kurz bevor Innsbruck für eine Nacht das Zentrum des antisemitischen Terrors wird. Als Richard Berger von fünf SS-Männern aus der Anichstraße 13 entführt, zum Innufer gebracht, dort mit Steinen erschlagen und seine Leiche in den Inn geworfen wird, ist Ilse Brüll schon in München. Die 14-jährige sucht dort Schutz bei ihrer Tante, während Richard Graubart in seiner Wohnung in der Gänsbacherstraße 4 von sechs SS-Männern überfallen und mit Messerstichen von hinten ermordet wird. Die Wohnung der Familie Graubart wird wenige Wochen später zur Bürgermeisterwohnung umfunktioniert. Im Nachbarhaus, selbe Nacht, selbes Szenario, Wilhelm Bauer verblutet nach den Messerstichen der Nazis. Ilse Brüll wird auch nie erfahren, dass Josef Adler, ein Bekannter ihrer Eltern, durch Schläge auf den Kopf mit Steinen gelähmt wird und an den Folgen zwei Wochen später stirbt.

Das alles ist der 9. November 1938, heute vor 73 Jahren. Reichspogromnacht in Innsbruck. Das systematische Judenmorden beginnt. Die ersten ZivilistInnen bekommen mit, was 10 Jahre später niemand gesehen und gehört haben will: Dass jüdische Familien fliehen oder verschleppt werden. Dass Stoßtrupps in Braunhemden in Wohnungen eindringen, Fensterscheiben einwerfen. Dass jüdische Kinder wie Ilse Brüll nicht mehr in die Schule kommen, weil ihre Eltern versuchen, sie in Sicherheit zu bringen. Ilse reist 1938 von München nach Wien, bei ihrer Cousine Inge wähnt sie ihre Münchner Tante sicherer. Zwei Monate später, weiter nach Rotterdam für einen Monat, dann ein katholisches Heim bei Eindhoven. Der sicherste Platz, der sich finden lässt, glauben die Brülls. Was wie eine Reise klingt, ist eine gehetzte Flucht, den Feind ständig im Nacken. Und der kommt dann auch, überfällt die Niederlande. Ilse Brüll wird nach Westerbork verschleppt, dem Zwischenstopp nach Auschwitz. Wir kennen das Lager von Anne Frank.

Aus Westerbork schreibt die Innsbrucker Jüdin am 30. August 1942 an ihre Cousine: Ihr Gesuch, in den Niederlanden bleiben zu dürfen sei abgelehnt worden, sie werde nach Polen gebracht. Aber, „in Polen soll es auch ganz gut sein“, ihre Familie solle sich keine Sorgen machen. Es ist das letzte Lebenszeichen der 18jährigen. Sie stirbt wenig später im Gas von Auschwitz.

Lang ist das alles nicht her. Ilse Brüll wäre heute 87.

 

Post scriptum: Die Stadt Innsbruck bekennt sich sukzessive, spät aber doch zu ihrer historischen Verantwortung für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Nach Ilse Brüll ist seit 2010 eine Straße in der Innsbrucker Innenstadt benannt, an ihrer früheren Schule, dem Gymnasium Sillgasse, hängt seit 2008 auf Initiative von Dr. Peter Stöger eine Gedenktafel. Die Stadt Innsbruck erneuert ihre Straßenschilder um kurze Texte, um wen es sich bei den NamensgeberInnen handelt. Wie die Stadt mit der Ottokar-Kernstock-Gasse umgeht, ist noch nicht klar. Das Projekt „Stolpersteine“ ist noch nicht in der Tiroler Landeshauptstadt angekommen.

haider

In den kalten Februartagen 2000, nach Wolfgang Schüssels Tabubruch, schwarz-blau war besiegelt, gerade einen Tag alt. Erich Böhme, einer der renommiertesten deutschen Polit-Interviewer, lädt den geheimen Regierungschef Jörg Haider nach Berlin zu einer Diskussionssendung auf ntv ein. Es ist eine illustre Runde, die den Rechtspopulisten am Tag seines größten politischen Triumphs entlarven will: Der Publizist Ralph Giordano, CSU-Chef Michael Glos, das sozialdemokratische EU-Schwergewicht Freimut Duve. Haider wird mit Buhrufen empfangen und quittiert sie mit einem Lächeln. Er, den sie vorführen wollten im großen deutschen Hauptstadtfernsehen, ist in seiner Lieblingsrolle: Feind der Etablierten, ausgepfiffen vom Publikum und gleichzeitig ein Gegner auf Augenhöhe seiner intellektuellen Widersacher. Ich hab mir die Sendung heute noch einmal angeschaut und es überkommt mich das gleiche Gruseln, wie an jenem Abend vor 11 Jahren. Weil Haider in seiner Lieblingsrolle genau das Schauspiel abliefert, mit dem er seine Partei auf 27% gebracht hat. Und die anderen merken es nicht einmal.

Ich bin mit der Schüssel-Regierung von Haiders Gnaden politisch aufgewachsen. „Danke Jörg“ stand auf einer Deix-Karikatur auf den Plakaten, die mich angesprochen und politisch aktiviert haben. 11 Jahre später muss man konstatieren: Haider hat die österreichische Politik aus den Angeln gehoben, noch heute werkeln ÖVP und SPÖ im Schatten einer freiheitlichen Partei und einem orangen Anhängsel, das längst stärkste Kraft in diesem Land ist. Noch nicht an den Wahlurnen. Aber in wesentlichen Politikfeldern – in der Integrations- und Asylpolitik, in dem, was sie Sicherheitspolitik nennen – machen sozialdemokratische und konservative MinisterInnen seit Mitte der 90er-Jahre FPÖ-Politik.

Die Saat des Millionenerben aus dem Bärental, der sich so erfolgreich als Vertreter des sogenannten kleinen Manns geriert hat, ist aufgegangen und trägt satte Blüten. Seine Popularität hatte Haider dem Tabubruch zu verdanken – nicht den vermeintlichen 27% Kellernazis in diesem Land und nicht den landesväterlichen Almosen, die er verteilt hat. Sondern weil er der Wut im Bauch über die Etablierten in unsicheren Zeiten eine Stimme und ein Gesicht gegeben hat. „Die da oben“, zu denen er selbst zweifellos gehörte, hat er vorgeführt mit seinen Taferln in Diskussionssendungen und mit seinen Lobreden vor alten Nazis und unmissverständlichen Relativierungen des Holocaust. Gäbe es in diesem Land eine klare Grenze, er hätte sie im Wochentakt überschritten. Es gab die Grenze aber nicht in dieser Republik. Wo auch, wenn die akademische sozialistische Elite schon in den 50ern wieder eine (national)sozialistische war. Das wusste Haider. Und das wussten auch viele ältere WählerInnen, für die die Doppelmoral der Altparteien im Umgang mit der NS-Zeit nur ein weiterer Beweis dafür war, dass Haider recht hatte mit der Behauptung, es handle sich um eine ideologische Missgeburt bei dieser demokratischen Republik Österreich.

Die meisten Medien haben ihre Rolle gespielt in dieser Haider-Republik, haben dankbar jedes Hölzchen gefangen, das er ihnen geworfen hat. Jedes Haider-als-Hitler-Cover in profil, News und wie sie alle heißen, hat Haiders Schauspiel nur noch weiter befeuert. „Sie sind gegen ihn, weil er für euch ist“ – das ist der rote Faden des politischen Lebens des Wahlkärntners aus Bad Goisern. Das kann passieren in einem Land, in dem der Nationalsozialismus an den Stammtischen noch immer ambivalent diskutiert wird. In einem Land, wo sich die politische Elite an den Opfern des Holocaust versündigt hat, indem sie die Mörder und Helfer nach wenigen Jahren wieder in höchste Posten gehievt hat. In einem Land, das fast seine gesamte intellektuelle Elite verjagt oder vergast hat.

Man hätte Haider auch anders darstellen können: Als schwerreichen Wichtigtuer, als neoliberalen Aufmerksamkeitsjunkie, als kindischen Schreihals, als Privilegienritter, umgeben von Privilegienrittern. Nur dass das den anderen Aufmerksamkeitsjunkies und Privilegienrittern niemand geglaubt hätte. Womit wir wieder beim Anfang wären: Die deutsche Intelligenzia ist in der TV-Sendung grandios gescheitert, weil sie Haider unterschätzt hat. Und weil sie nicht verstanden hat, dass Skandalisierung einem, der von der Skandalisierung lebt, nur nützen kann. Strache ist kein neuer Haider, aber er bedient die gleiche Klientel. Das demokratische Österreich sollte aus seinen Fehlern lernen: In der Liga der Schreihälse kann man Haiders Erben nicht schlagen. Man muss den Tonfall ändern.

die österreichische lösung: rufmord vor dienstantritt

Würde das nicht viel mehr ÖsterreicherInnen interessieren, als Bankenpakete, Steuergesetzgebung und Fremdenrechtspakete, könnte man ja ein Philosoph bleiben und schweigen. Aber der Wind, der dem neuen österreichischen Fußball-Nationaltrainer entgegen bläst, ist mir nicht mehr gleich. Vorneweg: Ich bin kein Fußball-Experte, da gibt’s andere wie Tom Schaffer, der hier über den neuen Trainer bloggt, demnächst gibt’s sicher auch was bei Martin Blumenau.

 Aber der Rufmord vor Dienstantritt, das ist schon was ganz spezifisch Österreichisches. Die gesamte ÖFB-Elite, deren wesentliche Leistung darin besteht, vor 34 Jahren nach dem eigenen Ausscheiden bei der WM die Deutschen mit nach Hause genommen zu haben und seit dem dreimal im Jahr Cordoba nachzusumsen, ist aufgebracht und richtet über die üblichen verdächtigen Boulevardmedien aus, dass sie traurig über die nicht-“österreichische Lösung“ in der Teamcheffrage ist. Dass sie mit „österreichische Lösung“ entweder sich selbst oder einen ihrer engsten Haberer meinen, versteht sich von selbst. Über die „Schande von Gijon“, bei der sich die gleichen Protagonisten 80 Minuten lang ein Nicht-Fußballspiel lieferten, weil mit der knappen deutschen Führung beide weiter waren und so Algerien aus dem Turnier schmissen, schweigen die Anti-Helden naturgemäß. „Ich weiß nicht, was man will, wir sind qulaifiziert“, sagt Hans Krankl damals. „El Anschluss“ haben die Spanier das Skandalspiel lustigerweise genannt, Robert Seeger hat damals die ORF-ZuschauerInnen aufgefordert, den Fernseher auszuschalten. Aber über solche Dinge redet man ja in Österreich nicht.

Lieber hauen die Haberer von damals jetzt dem daherg’laufenen Schweizer verbal ein paar gerade Rechte rein. Dass der daherg’laufene Schweizer im Gegensatz zu allen „österreichischen Lösungen“ außer Kurt Jara Bundesliga-Trainer-Erfahrung hat, dass er im Gegensatz zu gar allen „österreichischen Lösungen“ zwei gerade Sätze in eine Kamera sagen kann, dass er nicht verhabert ist mit den alten ÖFB-Haberern ist und nicht mit den aktuellen Bundesliga-Kaisern und dass er ohne Rücksicht auf Verluste nominieren kann, wen er will und spielen lassen kann, wie er will – das scheint mir als Laie dann doch irgendwie vorteilhaft.

Als Laie erinnere ich mich auch noch daran, wer österreichische Clubs auf die europäische Bühne geführt hat: Otto Baric und Ivica Osim. Und wer das letzte österreichische Tor bei einer Großveranstaltung geschossen hat: Ivica Vastic. Warum weinen wir dann eigentlich nicht der „kroatischen Lösung“ nach?