11 Monate hab ich jetzt über die US-Wahlen gebloggt. Dienstag Nacht ist es so weit: Dann wissen wir, ob Barack Obama Präsident bleibt, oder ob Mitt Romney den demokratischen Amtsinhaber überraschend schlagen kann. Mit einer langen Pause zwischen dem absehbaren Ende der republikanischen Vorwahlen und dem Vorgeplänkel vor den großen Nominierungsparteitagen hab ich immer wieder versucht, Einblicke in ein für uns MitteleuropäerInnen so verrückt wirkendes Wahlsystem zu geben.
Hier eine kleine upgedatete Zusammenfassung des Querg’schriebenen mit wahlrelevanten aktuellen Links zu den jeweiligen Themen:
obama vs romney
Warum ohne Ohio Dienstag Nacht gar nichts geht. Der ‚American Prospector‘ hat eine gute Doku über einen der entscheidenden Wahlbezirke.
‚Closing arguments‘ im Vergleich: Darum hat Barack Obama das finale Momentum auf seiner Seite:
Warum Umfrage Momentaufnahmen sind. Und das schwerer zu messende ‚ground game“ entscheidet Pew hat trotzdem untersucht, wer beim ‚canvassing‘ gewinnt.
Nicht die ‚independants‘, sondern die ParteigängerInnen entscheiden 2012. Und wer sie mobilisiert, braucht ‚turncoats‘.
So gewinnt Mitt Romney. Und wie sich die Landkarte verändert, am Beispiel Virginia. Dort ist übrigens das Senats-Rennen genau so spannend, wie das um die Stimmen für den Präsidenten.
Paul Ryan als ‚running mate‘ – ein ‚mispick‚. Ich glaub, ich behalte recht. Auch wenn Favorit Marco Rubio natürlich brav blieb.
romney vs santorum vs gingrich
Mitt Romney hinkt aus den ‚dixie primaries‘. Und Rick Santorum treibt ihn nach zwei weiteren Wahlsiegen nach rechts. Der fanatische Christ, Romneys massivster Widersacher in den Vorwahlen, ist übrigens am 22. August das letzte Mal öffentlich aufgetreten.
4. Jänner, nach den ersten Vorwahlen in Iowa. Meine Voraussage, dass Mitt Romney einen Vizepräsidentschaftskandidaten aus der Tea Party braucht, hält.
Vorweihnachtlicher Rückblick und Ausblick: Wie eine rechte Sekte die Grand Old Party übernommen hat. Bis zu Romneys überraschendem Turnaround als bei der ersten Präsidentschaftsdebatte bleibt die Kandidatur des Milliardärs deshalb aussichtslos.
‚Early states‘: was ist das für ein komisches Wahlsystem, wo Kandidaten jahrelang einen Bundesstaat, in dem 1% der Bevölkerung lebt, durchpflügen? Dort treffen Evangelikale und friedensbewegte Hippies aufeinander.
Warum die Frau, die Obama in Ohio, Florida, New Mexico und New Hampshire geschlagen hat, ‚running mate‘ werden sollte. Meine Prognose, dass Hillary Clinton die nächste Vizepräsidentin wird, war falsch. Was nichts daran ändert, dass sie unabhängig vom Wahlausgang am Dienstag ‚frontrunnerin‘ für 2016 ist.
Andreas Khol und Newt Gingrich. Martin Bartenstein und Mitt Romney. Warum das alles gar nicht so verrückt ist, wie es wirkt.
ceterum censeo
Ich bin übrigens für Barack Obama. Aber das ist politisch gleichermaßen klar wie aus den Artikeln herauszulesen. We’ve come too far to turn back now.
Pingback: 5 schöne schlüsse aus der wiederwahl | querg'schrieben