Hermann Arnold hat den Neos 5.000 Euro gespendet. Der in der Schweiz lebende Österreicher hat 2011 schon versucht, eine politische Alternative in Österreich aufzubauen – zu den Großparteien und zu dem, was er als Erstarrung wahrgenommen hat. Er hat dafür einen Headhunter engagiert, der brachte ihm aber nur schlechte Nachrichten. Dann hat Arnold Matthias Strolz kennengelernt und war begeistert, schrieb eine Hagiographie auf Strolz und war brennender „Neos“-Anhänger. Mittlerweile ist Hermann Arnold ausgestiegen. Wegen Haselsteiner und Co.
„Ich finde Finanzen einer Partei eine zentrale Sache. Wessen Geld ich bekomme, dessen Musik ich spiele. Transparenz, Unabhängigkeit etc. hin oder her. Und NEOS hat sich da ein Wahnsinns-Instrument aus der Hand genommen. Es wäre so klar ein anderer Stil gewesen, so klar der Appell an die Mitte der Gesellschaft, so klar mit jeder Spende ein paar sichere Stimmen und ein paar Promotoren etc. Der Zug fährt. Ich verstehe und respektiere die Entscheidung. Ich selbst kann da nicht mit. Ich möchte nicht einmal in den Verdacht kommen, dass ich mich kaufen liesse. Die Zusammenarbeit mit dem LIF macht Sinn – nur das Anzapfen der LIF-Geldgeber nicht.“
HPH. Ein Blick auf die aktuelle SpenderInnenliste der „Neos“ zeigt: Die Herren mit der großen Marie haben auch Vorstellungen, die ihnen diese große Marie sichern. Hans-Peter Haselsteiner, der 100.000 Euro Großspender der pinken VorkämpferInnen gegen den Parteienstaat, sagt zum Beispiel zur Besetzung des Westbahn-Aufsichtsrats: „Und da war die Überlegung, dass es nicht schadet, einen Ansprechpartner bei den Roten und den Schwarzen zu haben. Das waren dann eben der Herr Anton Gaal von den Roten und der Herr Strasser von den Schwarzen.“ Mehr zu Haselsteiner gibt’s hier.
Frank Stronach in klein. Dann ist da Cord Prinzhorn, der hat 30.000 Euro locker gemacht. Dessen Firma produziert Verpackungen. Die Partei seines Vaters, der einst behauptet hatte, ausländische Frauen bekämen in Österreich gratis Fruchtbarkeitstabletten, findet Cord Prinzhorn „veränderungsfreudig“. „Mit der FPÖ werde ich nicht warm. Sie ist zwar auch veränderungsfreudig, aber polarisiert zu stark.“ Cord Prinzhorn selbst hat als Finanzvorstand im Oktober eine Niederlassung mit 100 Arbeitsplätzen in Frohnleiten in der Steiermark zugesperrt, wegen „verschärfter Wettbewerbssituation“. Im April 2013 verkündet der Neos-Spender stolz die Eröffnung einer Filiale in der Ukraine. Mit 100 Arbeitsplätzen. Adresse auf der Website der Holding: in Oberwaltersdorf. So ein Zufall aber auch.
Gewerkschaften abschaffen. Rudolf Knünz ist stellvertretender Aufsichtsrats-Chef bei KTM, er hat 10.000 Euro beigesteuert. Angefangen hat Knünz als junger Unternehmer mit einer Strategie, die heute verschrien ist: „In der Folge haben wir angefangen, kleinere Firmen, die in Konkurs gegangen sind, zu kaufen, diese zu sanieren und anschliessend weiterzuverkaufen.“ Der Neos-Spender nimmt sich „sicher meine 6 Wochen Urlaub pro Jahr, das ist klar.“ Womit ein anderer Proponent ein Problem haben dürfte: Rainer Burian hat 30.000 Euro gespendet, der ehemalige Paschinger Pharma-Unternehmer engagiert sich neben den Neos auch bei „Agenda Austria“ dem neoliberalen Think Tank des ehemaligen „Presse“-Wirtschaftsredakteurs Franz Schellhorn. Ebendieser Franz Schellhorn ist der Bruder des Salzburger Neos-Kandidaten Sepp Schellhorn und bekannt für seine Verrisse über Gewerkschaften und Sozialpartnerschaft. In seinem letzten hat er sich über die ÖGB-Forderung nach einer sechsten Urlaubswoche mokiert und hat das mit der Aufgabe von Interessensvertretungen nicht ganz verstanden. Der Chef des Think Tank, in dem der Neos-Großspender engagiert ist schreibt, „[e]ine an Beschäftigung interessierte Gewerkschaft würde sich bemühen, Investoren das perfekte Umfeld zu bieten. Und sie würde ihren älteren Mitgliedern sagen: Passt auf, wir haben es mit dem Kündigungsschutz gut gemeint. Aber er raubt den Jüngeren die Zukunft.“
Hanns Zollner kann darüber nur lachen: Der „Executive Advisor to Chief Executive Officer“ hat ebenfalls 10.000 Euro gespendet. Das entspricht seinem Gehalt für drei Tage: Der Auslandsösterreicher verdient 1,3 Millionen Euro im Jahr.
Notabene. Ich finde nicht, dass man nicht die Meinungen vertreten darf, die die „Neos“ vertreten. Ich finde auch nicht, dass man nicht 1,3 Millionen Euro verdienen darf. Ich find auch nicht, dass man nicht wie Parteichef Matthias Strolz drei einen Ford Galaxy (Listenpreis: ab 37.000 Euro) haben darf. Aber ich halt’s mit der Einschätzung des ursprünglich so von den „Neos“ begeisterten 5.000-Euro-Spender Hermann Arnold: „Wessen Geld ich bekomme, dessen Musik ich spiel.“ Und den Eintritt ins Konzert, das die Neos-Großspender nach der Nationalratswahl spielen wollen, können sich 98% der ÖsterreicherInnen nicht leisten.
Strolz hat nicht drei Ford Galaxy-Vans, sondern drei Kinder. Im verlinkten derStandard.at-Text missverständlich formuliert, im dazugehörigen Diskussionsforum aber aufgeklärt.
Korrektur:
Matthias Strolz hat natürlich keine 3 Ford Galaxy – Die Formulierung im verlinkten Artikel ist unglücklich. Das 3 bezieht sich auf die Kinder (davon hat er drei) aber nicht auf das Auto. Davon hat er nur eines! (glaube ich)
Ansonsten stimmt natürlich alles was du schreibst. Aus einer Partei, die mal ganz kurz behauptet hat „aus der Mitte der Gesellschaft“ (was immer das ist) zu kommen, ist ein durch und durch neoliberale Marketing-Blase geworden.
Nix für ungut – aber ich glaub eher, dass die 3 Ford Galaxy einfach eine missverständliche Ausdrucksweise waren und man sich eher auf die Kinder beziehen wollte, von denen Herr Strolz nämlich wirklich 3 hat.
Vorab Video:
Folgender Inhalt ist eine künstlerisch kritische Polemik im Namen der Meinungsfreiheit und der Freiheit der Kunst:
Oida ihr GrünInnen, hams Euch ins Hirn gschissen?
Dea ÖGB is so leiwand, den hobts ned gnua globt; schauts euch ao, EOS DEA ois fir de Pensionistn tuat:
http://www.goed.penspower.at/sites/Aktuell/Beitraege_2013/danke_fuer_unterstuetzung.html
Herst krieg I a so an ÖGB Amterl-Posterl Job wo I nur an Schas über de neoliberalen im Netz schreibn darf?
Oasch Neoliberale, de hädn de Bonkn krochen lossn, oba dea Seppi und de geile Mizzi homs gret.
Jötzt hamna de Vörstodlichde wida,
do giabts im na gnua Hockn für jemond mit an Parteibirchl!
P.S.: Ich halte es für konstruktiver, wenn eine Lösung gefunden wird, die nicht nur eine der beiden priveligierten Standpunkte bevorzugt (staatlich Privilegierte, neoliberale Industrielle), sondern eine Lösung für die findet, die Altersarmut betreffen könnte.
Politik darf nicht zum Machtkampf auf Kosten der Schwächsten und der Zukunft unserer Kinder werden!
„wes geld ich bekomme, dessen musik ich spiele“ mag jeder zum Lebensmotto machen, wenn er/sie will. Für NEOS gilt das aber sicherlich nicht!
Unsere Playlist wird von Mitgliedern erstellt. Bei Mitgliederversammlungen, die auch Nicht-Mitgliedern zugänglich ist. Über Anträge, die in offenen Arbeitsgruppen mit Expert_innen & Laien erstellt werden.
Der Blogpost unterstreicht, unsere Erfahrung mit http://neos.eu/transparenz: sie könnte Sponsor_innen abschrecken, da sie als Pranger missbraucht werden könnte. Parteispenden (vor allem an eine Partei, die es mit transparenten Vorgängen sehr ernst nimmt) sind nichts, wofür man Rechenschaft schuldig ist.
Das Bild durch die Aufzählung gezeichnet wird übersieht, dass große Teile unseres Budgets durch Crowdfunding in kleineren Dimensionen akquiriert werden konnten.
Wir sind auf Spenden angewiesen und daher auf dem erwähnten Spender Hermann Arnold nach wie vor dankbar, uns so wesentlich unterstützt zu haben (bis vor wenigen Monaten war er unser größter Einzelspender).
Lieber Paul Aigner,
ja, ich fahre nur einen Ford Galaxy. Und wer drei Kinder hat, wird verstehen, dass es hilfreich ist, mit diesen nicht in einem VW-Polo zu fahren.
Wir NEOS haben bisher rund 840.000 Euro an Spenden bekommen. Von rund 2.200 Personen. Dass auch einige größere Spender aus Wirtschaft und Industrie dabei sind, freut uns. Zudem haben wir alles transparent gelistet – wir sind das transparenteste Politprojekt der Zweiten Republik.
Wir können hier nichts Ungehöriges daran finden. Ungehörig ist, dass die 6 Parlamentsparteien heuer ungefähr 350 Millionen ausgeben werden und damit versuchen, jede neue Bewegung im Keim zu ersticken. Ungehörig ist, dass davon rund 200 Mio an öffentlicher Parteienförderung aus unseren Steuergeldern kommen. Und dann noch viele Millionen an Steuergeldern und Kammerzwangsbeiträgen über Umwege in die Parteien geschleust werden.
Ungehörig ist, dass die öffentliche Parteienförderung in Österreich pro Kopf 13 Mal so hoch ist wie in Deutschland. Wir haben in Österreich die Familienbeihilfe elf Jahre nicht erhöht, aber die Parteienförderung 2012 – obwohl schon eindeutig und mit Abstand Europaspitze – nochmals um 20 Mio hinaufgesetzt.
Ungehörig ist, dass ein Herr Blecha über 210.000 Pension pro Jahr bekommt, nachdem er aufgrund von Noricum und Lucona-Skandal gehen musste. Und sich nun trockenen Auges dafür einsetzt, dass wir munter Pensionen auch jenseits der 3.500 Euro (rund 100.000 gibt es davon) erhöhen, während die Generationen unter 50 Jahren zwischen 25-45% weniger rausbekommen werden im Vergleich zum aktuellen Pensionsdurchschnitt. Jene unter 40 Jahren werden wohl nicht mal mehr die Hälfte rausbekommen. Dafür werden sie mehr einbezahlen und länger arbeiten. Und die Jungen bekommen dazu noch den höchsten Schuldenberg aller Zeiten umgehängt.
Ungehörig ist, dass die ÖVP kurz vor Beschlussfassung des neuen Transparenzgesetzes rund 5 Mio Euro an Schulden verloren hat – über Nacht. Und ÖVP-Chef Spindelegger schweigt dazu, während sein Landeschef in Kärnten vermutlich 60.000 Euro Korruptionsgeld genommen hat. Woher kommen wohl die 5 Mio?
Über all diese Dinge solltest du recherchieren und schreiben, nicht über Spender, die bei uns 5.000 oder 10.000 Euro TRANSPARENT ausweisen. Bei der ÖVP ist der 500- bis 1.000fache Betrag einfach über Nacht geflossen – und niemand weiß von wem und was die Gegenleistung ist.
Lieber Paul, ich glaub, du hast die falschen Prioritäten, wenngleich uns jede Aufmerksamkeit freut. Auch deine. Weil wir müssen sie uns hart erarbeiten, wir können sie uns nicht kaufen.
Liebe Grüße, Matthias Strolz
Lieber Matthias,
Wie beschrieben, die drei Ford Galaxy waren ein Lesefehler, das hab ich sofort korrigiert, als ich darauf aurmerksam gemacht wurde. Worüber ich schreibe, suche ich mir immernoch selber aus. Und ich finde, die Parteienfinanzierung ist eine demokratische Garantie, dass die Parteien in geringerem Ausmaß bestechlich und abhängig von Spenden aus der Privatwirtschaft ist. Das heißt nicht, dass ich alles, was mit den Parteifinanzen geschieht, richtig finde. Aber grundsätzlich ist mir eine Demokratie, die sich gut ausgestattete Parteien leistet, etwas wert.
Sämtliche andere Insinuierungen, ich hieße gut, was du an Misswirtschaft im konkreten Umgang mit Parteifinanzen treffend beschreibst, muss ich zurückweisen.
Was mich aber, wenn du dir schon die Mühe einer ersten Antwort machst, wirklich interessieren würde: Wie ist das mit der Firmenschließung von Cord Prinzhorn und seinem nicht sehr kritischen Verhältnis zur FPÖ? Wie nahe seid ihr mit dem neoliberalen Think Tank „Agenda Austria“ verzahnt? Und wo ist die Antwort auf Hermann Arnolds Kritik? Der hat ja eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als mein Beitrag.
Schöne Grüße
Paul
Ich kann die grundsätzliche Kritik an den Geschäftsmodellen einzelner NEOs-Spender durchaus verstehen, den Zusammenhang zur Politik der NEOS hingegen überhaupt nicht, denn gerade diese wirklich einzigartige Transparenz ist doch das beste Mittel um zu verhindern, dass sich Spender Parteien/Abgeordnete/Politiker kaufen.
Wenn eine der andere etablierten Parteien rechtliche Rahmenbedingungen schafft, welche gewissen Unternehmen Vorteile bieten (z.B. Novomatic – kleines Glücksspiel oder ganzen die Telekom-Affären), ist es aufgrund fehlender Transparenz so gut wie unmöglich festzustellen ob/wer/wann/weshalb Geld dafür bekommen hat bzw. ob gewisse politische Parteien dadurch finanzielle Vorteile erfahren.
Ein solcher Geldfluss zu den NEOs als „Gegenleistung“ hingegen wäre sofort einsehbar und die Medien würden sofort einen Skandal draus machen.
Es gibt sicherlich das eine oder andere was an den NEOs verbesserungswürdig ist, aber in Sachen Transparenz sind sie wirklich absolute Spitzenklasse. Und ich bin mir sicher, dass es bei den anderen Parteien deutlich mehr „kritisch zu betrachtende“ Spender gibt. Der Unterschied besteht wohl eher darin, dass dort ev. Arrangements sehr viel schwerer zu erkennen/beweisen sind…
Wer offenlegt (und das find ich richtig) muss sich darauf gefasst machen, dass SpenderInnen unter die Lupe genommen werden. In dem Fall sehe ich eine Partei, die von BildungsbürgerInnen und einer Reihe von UnternehmerInnen und wohlhabenden AuslandesösterreicherInnen getragen wird, die sich selbst analog zur deutschen FDP als „Nettozahlerpartei“ bezeichnet und eine Senkung von Steuern und Abgaben verlangt. Zumindest ein Unterstützer und Proponent ist in einem neoliberalen Think Tank aktiv, der Neoliberalismus der Julis ist hinlänglich bekannt.
Da darf man dann glaub ich schon darauf hinweisen, dass die FunktionärInnenstruktur und die politischen Forderungen sich wenig überraschend überschneiden, dass das Programm wenig überraschend ein Programm ist, von dem Besserverdienende überdurchschnittlich profitieren und das für den größeren Teil der weniger gut verdienenden Bevölkerung nachteilig ist. Das und nicht mehr habe ich gemacht, weswegen mich auch viele wehleidige Reaktionen von Neos-SympathisantInnen und Journalisten der „Presse“, in der Franz Schellhorn bis vor nicht allzu langer Zeit Wirtschaftsredakteur war, nicht wundern.
Lieber Paul Aigner, die von mir oben verlinkte Antrag zu Kürzung des Pensionssicherungsbeitrags unterstützt vom ÖGB verteilt auch staatliche Gelder zu Millionären teilweise um.
Der Unterschied zu Industriellen ist aber, dass diese Millionäre keinerlei Leistung für die Gesellschaft mehr erbringen. Das die Grünen dort nichts dagegen sagen, finde ich eigenartig.
Millionär der Leistung erbringt soll beschnitten werden, der ohne Leistung bekommt mehr?
Lieber anonymer Account,
ich bin nicht dafür verantwortlich, was „die Grünen“ machen und sehe nicht ganz, was die mutmaßlichen ÖGB-Machenschaften mit den Neos zu tun haben, um die es in diesem Blogpost ging.
Du kritisierst die Position: „Gewerkschaften abschaffen.“
Ich würde die Gewerkschaften nicht abschaffen sondern reformieren, dass sie sich wieder um die Vertretung der Werksarbeiter kümmern und nicht teilweise sehr wohlhabenden Leuten mehr leistungslose Genüsse zukommen lassen.
Den Neoliberalismus der Julis kann ich leider in vielen Punkten bestätigen. Ich bin aber bisher dennoch der Meinung, dass sich das liberale Gedankengut der NEOs davon stark abgrenzt. Liberalismus wird leider viel zu oft von extremen Positionen aus gesehen.
Natürlich würde die freie Marktwirtschaft die Nutzenmaximierung für eine Gesellschaft bedeuten, wenn die von ihr vorausgesetzten Gegebenheiten vorhanden wären (keinerlei Externalitäten, unendliche Anzahl an Anbietern/Abnehmern, perfekte Information, gleiche Voraussetzungen für alle Marktteilnehmer, etc.), welche eine Regulierung des Staates unabdingbar machen. Bloß weil diese Voraussetzungen viel zu oft unter den Tisch fallen, heißt das aber noch lange nicht, dass die grundsätzliche Idee falsch ist und eine liberale Marktwirtschaft nicht funktionieren kann. Meiner persönlichen Meinung nach gibt es bei den NEOs derzeit einen ziemlich sinnvollen und gemäßigten Weg, weshalb ich Slogans wie „Nettozahlerpartei“ für verfälschend halte.
Eine geringere Abgabenquote (40% wenn ich mich recht entsinne) sagt doch rein gar nichts darüber aus, wie diese Abgaben verteilt sind! Ich habe nirgends gelesen, dass die (praktisch) nicht vorhandene Einkommenssteuerprogression abgeflacht werden soll.
Ganz im Gegenteil. Zur Zeit schaut’s doch so aus, dass für jeden Cent ab € 11.000 mind. 36,5% Einkommenssteuer (+SV) bezahlt wird. Durch die ganzen Steuertricks (SV-Höchstbeitragsgrundlage, Flat Tax auf 13. und 14., etc.) zahlen aber selbst Spitzenverdiener alles in weniger als 45%.
Eine Vereinfachung des Steuersystems (ohne all die Tricks), wie es von den NEOs gefordert wird, würde mMn unterm Strich zu einer steileren Steuerkurve führen. Eine niedrigere Abgabenquote sagt noch lange nichts über die Verteilung der Steuerlast aus…
Kleiner Nachtrag: Die erwähnten „reichen Auslandsösterreicher“, welche in Österreich nicht steuerpflichtig sind, würden doch von Steuersenkungen am wenigsten profitieren. Insofern kann ich das Argument, dass das „Programm die Handschrift der Spender“ trägt, nicht nachvollziehen…
Zur Klarstellung. NEOS ist um Welten transparenter, fortschrittlicher und wählbarer als die Alternativen. Auch wenn ich nicht mehr aktiv mitmache, so bin ich weiterhin überzeugt von NEOS und werde sie auch wählen.
ps. Auch die Spendenhöhe kann man auf neos.eu genauer recherchieren …
Auch wenn die Musi g’spielt wird, die Haselsteiner, Prinzhorn und Co ansagen?
Ich wähle trotzdem Piraten, aber Haselsteiner und Prinzhorn sind mir sicher sympathischer im Moment als ein Blockierer des Schulsystems Neugebauer oder ein HC-Strache, auch lieber als das BZÖ oder ein intransparenter Stronach!
Herr Aigner, Sie kennen mich nicht. Sie wissen nicht worüber ich lache, welche Musik mir gefällt, oder welches „Konzert“ ich als sogenannter „NEOS- Grosspender“ spielen möchte. Ihr einziger Anhaltspunkt ist, dass mein damaliger Arbeitgeber letztes Jahr 1.3 millionen Einkommen für mich auswies. Grund genug für Sie, Mutmassungen über mich und die Motive meiner Unterstützung für NEOS zu machen und durch Nennung des Betrages (ohne den Hintergrund zu wissen) mich zu desavouieren. Wer so viel Geld hat muss ja verdächtig sein und verfolgt mit seiner Spende sicher nur den Zweck sich weiter auf Kosten der 98% der Österreicher zu bereichern.
Sehen Sie, es ist u.a. auch wegen Leuten wie Ihnen, dass ich mich bei NEOS engagiere. Es macht mich traurig zu sehen, dass es in Österreich bereits als unanständig angesehen wird, wenn man gut verdient, dass man lieber dem Staat vertraut als sich selbst, dass mehr und mehr Österreicher zu staatlichen Almosenempfängern werden was die Macht der Grossparteien erhöht ( so kauft man sich seine Wähler mit Versprechungen für billige Wohnungen, gratis Bildung, nicht finanzierbare Pensionen, etc).
Seien Sie versichert, mir könnte das alles eigentlich egal sein, da es mich als Auslandsösterreicher nicht betrifft, aber als besorgter Österreicher und sehr genauer Beobachter möchte ich zumindest versuchen mitzuhelfen, dass Österreicher wieder stolz auf Leistung und Fortschritt sind und Sorge zu unserer schönen Heimat tragen.
Sehr geehrter Herr Zollner,
Sie müssen schon weiterlesen: Einen Satz nach der von Ihnen als „desavouierend“ verstandenen Passage steht, dass ich überhaupt nichts dagegen habe, wenn jemand 1,3 Mio. Euro im Jahr verdient. Ich unterstelle Ihnen gar keine Motive für Ihre Unterstützung. Die NEOS bezeichnen sich als „Nettozahler-Partei“ und das ist mir ein im politischen Diskurs sehr vertrauter Begriff. Das bestätigen Sie auch mit Ihren jetzigen Ausführungen über die „Almosenempfänger“, die vom Staat in die Abhängigkeit getrieben werden. Das ist eine ganz klassisch neoliberale Diktion, die darauf abzielt, staatliche Leistungen herunterzufahren und Menschen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind, ihrem eigenen Schicksal zu überlassen.
Das ist die hidden agenda, die ich aus der Nettozahler-Selbstdefinition und aus den bildungspolitischen Plänen der NEOS herauslese und da passt es gut ins Bild, dass die namhaft gemachten UnterstützerInnen nicht gerade von finanziellen Sorgen geplagt sind. Das steht Ihnen zu und Sie werden sich Ihr Einkommen schon verdienen. Aber die Partei, die Sie unterstützen, vertritt auch im wesentlichen Ihre Interessen und nicht die jene der im Normallohnbereich tätigen Bevölkerung. Darauf wollte ich hinweisen, nicht mehr und nicht weniger.
doch, doch, lieber Paul Aigner, ich habe sehr wohl Ihren Nota Bene Disclaimer gelesen. Da fehlte nur noch der Zusatz, „…. und ich kenne sogar einige persönlich“ …und dann wäre die Standardfloskel des ach so vorurteilslosen Toleranzmenschen komplett.
Dachte mir, dass Sie auf meine provokative Formulierung des Almosenempfängers einsteigen würden, und mit der Neoliberalismuskeule zurückschlagen. Nur, das greift nicht. Neoliberalismus umfasst eine breit diversifizierte Gruppe von Denkrichtungen der Wirtschaftswissenschaften, die an Marktwirtschaften auf der Basis von Privateigentum glauben. Nicht mehr und nicht weniger, und ich hoffe, dass auch die Mehrheit der Österreicher diese Wirtschaftsform anderen Alternativen vorziehen. Nur, die Journaille und linke Politiker haben es geschafft, Neoliberalismus als Bedrohung darzustellen, indem sie ihn mit den Neocons in den USA, mit Finanzkrisen und Abzockern gleichsetzen. Deshalb ist es perfid, mich oder NEOS in die Neoliberalismusecke zu stellen.
Nett von Ihnen, dass Sie mir zugestehen, dass ich mein Einkommen schon verdiene. Nur, zur Klarstellung, mein Einkommen beinhaltet auch meine Kapitalabfindung im Zusammenhang mit meinem Ausscheiden aus dem Unternehmen, und da ich zum Unterschied von zahlreichen österreichischen Politfunktionären keine Luxuspension bekomme, stellt das auch meine Altersvorsorge dar.
Und „noch amol“, ich habe hier keinerlei persönliche Interessen zu vertreten, aber ich habe viel gesehen und viel erreicht und möchte diese Erfahrung gerne weitergeben. Genau deshalb setze ich mich für NEOS ein.
Hallo!
Ich arbeite in einer psychosomatischen Klinik , sehe also genau die Folgen der jetzigen Politik. Viele kommen mit dem Druck in der Arbeit jetzt schon nicht mehr klar! Ich sehe jeden Tag, wie diese Menschen wieder kreativ werden, wenn sie keinen Druck mehr verspüren. Jede neoliberale Position, greift nicht in das System ein, sondern ist noch immer überzeugt, dass das System sich selbst reguliert! Solange solche Parteien an die Macht kommen, wird nicht der Globalisierungsfalle entgegengesteuert und solange werden wir weiter der Armut entgegensteuern. Wir haben längst ein Finanzsystem, was uns regiert. Politiker sind nur mehr Reagierer, nicht Regierer, geschweige denn Zukunftsgestalter. Das Zepter ist ihnen aus der Hand gerissen worden. Die Mächtigen sitzen ganz woanders und werden von den Menschen nicht gewählt. Ich sehe keinen einzigen Politiker, der das so klar ausspricht und Ideen entwickelt, wie er das Zepter wieder in die Hand bekommen möchte.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle und Einführung von fließendem regionalen Geld, Abschaffung der riesigen Geldinstitute, Abschaffung des Zinssystems, zurück zu Genossenschaftsbanken, wo also das Geld wieder für den Bürger da ist, sehe ich als einzige Chance, um aus diesem sich zusehends verschärfenden Trend der Verarmung der Mittelschicht entgegenzutreten. Ich sehe aber in der politischen Landschaft niemanden, der das auch nur ansatzweise umsetzen möchte. Jeder Neoliberale glaubt noch seine Schäfchen ins Trockene bringen zu können, ohne Rücksicht auf viele andere , die dadurch in die Armut gestürzt werden. Es wird hoch an der Zeit die Gier hinter sich zu lassen und gemeinsame Werte wieder höher anzusiedeln. Unsere Gesellschaft ist krank von dem Leoliberalismus! Ich bin der festen Überzeugung, wir brauchen jeden einzelnen in der Gesellschaft. Im Moment verheizen wir unsere gesellschaftlichen Ressourcen auf Kosten weniger, die sich rücksichtslos bereichern. Die Abschaffung des Zinssystems hätte auch den Vorteil, dass wir aus dem Druck rauskämmen ständig unser Bruttosozialprodukt steigern zu müssen, weil wir jetzt schon Unsummen an Zinsen jedes Jahr an die Banken bezahlen für unser Schuldgeldsystem und durch die jetzige Neuverschuldung durch die Finanzkrise (erkennt vielleicht jemand schon, wer da wieder profitiert und wem das Geld gestohlen wurde?…) wird das noch viel mehr! Das bedeutet, dass die arbeitende Bevölkerung ausgebeutet wird, während sich andere immer mehr bereichern. Die politische Kaste versucht auch noch ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Ich sehe niemanden, den ich im Moment wählen könnte! Wir steuern einer Weltinflation entgegen, aber keiner redet darüber! Die Leute, die darüber reden, werden in den Mainstreammedien totgeschwiegen. Geld regiert die Welt, leider! Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wieder andere Werte die Welt regieren, sonst sehe ich sehr schwarz für die Zukunft!