gute und nicht so gute werbung

Pro NRW heißt die BürgerInnenbewegung, die seit 2 Jahren vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz beobachtet wird. Strache war 2007 bei der Kleinpartei auf einer Demo, Mölzer auch. Entstanden ist Pro NRW aus Pro Köln, einer ebenso rechtsradikalen Initiative, die im Gewand des Protests gegen die Errichtung einer großen Moschee in Köln in Wirklichkeit ihre tatsächliche Funktion „lokale Variante des zeitgenössischen Nationalsozialismus“ (Ralph Giordano) zu verbergen sucht. Völlig spurlos gehen die Rechten übrigens nicht am an sich gegen solche Parteien relativ immunen deutschen Partiensystem vorbei, sie sind immerhin in den Stadtparlamenten von Köln, Leverkusen und Gelsenkirchen vertreten. So sehen ihre Plakate aus:

Der Kölner Dom ist in Köln allgegenwärtiges Motiv der Stadt und wird für jede erdenkliche Form der Werbung verwendet. Die Kölner Verkehrsbetriebe haben eine an sich ganz lustige Kampagne entworfen, um „Kölle“ zum Öffi-fahren zu motivieren, mit überzeichneten, lokalisierten Schreckensszenarien, die der Klimawandel verursacht. Die meisten Sujets sind nett und witzig, so wie das hier:

Der Ausschnitt ganz oben – der verschleierte Kamelreiter vor dem verschwommenen Dom, sieht aus, wie ein PRO NRW-Sujet. Ist es allerdings nicht: es gehört zur Kampagne der Verkehrsbetriebe. Nicht, dass ich den Kölner Verkehrsbetrieben einen Vorsatz unterstelle – aber ein bißchen mehr Sensibilität dürfte man sich von einer 100%igen Tochter einer Millionenstadt mit 200.000 ausländischen BürgerInnen schon erwarten. Umso mehr dort, wo die extreme Rechte den Marsch durch die Institutionen schon angetreten hat.

Ein Gedanke zu „gute und nicht so gute werbung

  1. Handwerklich finde ich das „Klimawandel-Plakat“ ganz gut gelungen. Aber die Werbebotschaft funktioniert nicht. Es ist nicht ganz Eindeutig auf den Klimawandel abzustellen und man hat eben nur 7 Sekunden um dem Betrachter die Botschaft zu vermitteln. Zumindest die 1,3 Sekunden um Aufmerksamkeit zu erregen seien ihm Vergönnt. Tja und zum Wüstenschiff … im Kontext der PRO NRW Plakate ein Marketingdesaster. Da hätte man auch Geld verbrennen können. Das wäre weniger destruktiv gewesen.

    Sensibilität trifft es meiner Ansicht nach nicht ganz. Eher Verstand. Alles in allem sieht es mir so aus als hätte da eine Agentur wieder unter Zeitdruck eine Kampagne hingestresst ohne sich Zeit zur Besinnung zu nehmen.

    Zu PRO NRW kann ich nur sagen … wer setzt sich hin und macht für sowas Plakate? Das kann dann auch nichts mit Verstand zu tun haben. Naja … es menschelt eben überall.

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