Natürlich hat Anas Schakfeh Recht mit seiner Forderung, dass Gebäuden, die der Bauordnung genüge tun, keine Steine in den Weg gelegt werden dürfen. Natürlich ist Kritik an Schakfehs Äußerungen zur Deutschpflicht legitim. Der Mann vertritt eine verschwindende Minderheit der Österreichischen MuslimInnen, das Wahlsystem ist in etwa das undemokratischste, das man sich vorstellen kann. Die Muslimische Glaubensgemeinschaft geht mit ihren KritikerInnen nicht gerade zimperlich um, auch das ist bekannt. Und ja, Schakfehs Forderungen sind ebenso Wasser auf die Mühlen des unter 20% dahinsiechenden Baron Bumsti, wie die hysterischen Reaktionen auf dessen Plakate.
Wasser auf die Mühlen der FPÖ ist auch die Minarett-Debatte. Die ist von Bildern geprägt. Und diese Bilder, die ganz normale Massenmedien verwenden sprechen die Sprache der FPÖ. Hier die meistverwendeten Bilder der letzten Tage – einmal aus der Tiroler Tageszeitung:
einmal aus dem Kurier:
und einmal das meistgereihte auf Google:
Das Telfer Minarett, das auf allen Bildern abgebildet ist, hätte ursprünglich 20 Meter hoch sein sollen. Nach einer massiven Debatte mit BürgerInneninitiative, Morddrohungen an den leider abgewählten Bürgermeister und vielem mehr wurde beschlossen, dass es nur 15 Meter hoch sein darf und dass keine Lautsprecher angebracht werden dürfen. Von der Autobahn aus sieht man es nur, wenn man ganz genau schaut. Von der Durchzugsstraße durch Telfs aus sieht man es gar nicht. Der Kirchturm, ebenfalls auf den Bildern oben zu sehen, ist je nach Angabe 68 bzw. 72 Meter hoch.
Das mein ich mit manipulativer Bildberichterstattung: Das Schwert des Islam, wie die Rechten immer sagen, ist im Telfer Fall ein besserer Zahnstocher. Aber die Bilder sprechen halt eine andere Sprache. Einzig der „Standard“ hat die Relationen verstanden und vielleicht sogar, warum die Bildberichterstattung der anderen Medien Wasser auf die Mühlen der HetzerInnen ist: