vom tankwart zum millionär

Wieder einmal zu keiner Lösung gekommen in einer Diskussion über die Erfolge der FPÖ, noch viel weniger bei der Frage, wie man die Rechten packen kann. Und dann lese ich das heutige große „Presse“-Interview und wundere mich, dass mich FPÖler noch überraschen können. Ja, sie können. Einer der altgedienten Feschisten, Walter Meischberger, macht mir Hoffnung.

In der schwarz-blauen Regierung öffnete sich für mich als früherem freiheitlichen Abgeordneten das richtige Zeitfenster für meine Lobbyingtätigkeit“, sagt der quantitativ größte private Profiteur der Privatisierung von Bundeswohnungen – 7,7 Mio. Euro hat der Tiroler Walter Meischberger für „Lobbying“ kassiert. Noch mal, zum langsam lesen: „In der schwarz-blauen Regierung öffnete sich für mich als früherem freiheitlichen Abgeordneten das richtige Zeitfenster für meine Lobbyingtätigkeit.“

Meischberger habe das „System Österreich“ kennengelernt, „eins und eins zusammengebaut“ und dann hat der Kemater Tankwart 7,7 Mio. Euro aus Steuergeldern auf der Hand gehabt. Der Big Spender: Finanzminister Karl-Heinz Grasser, dessen Trauzeuge Meischberger war. Er habe nie Steuern hinterzogen, sondern sei nur ein „säumiger Zahler“, sagt der FPÖler zur Abwicklung des 7,7 Mio.-Geschäfts über ein zypriotisches Konsortium. „Meine Steuermoral ist nicht besser oder schlechter als die eines durchschnittlichen Geschäftsmannes.“

Hier hab ich argumentiert, warum der Kampf gegen Typen wie Meischberger nicht gegen die FPÖ hilft. Ich bleib dabei, dass man Faschisten Faschisten nennen muss, selbst wenn es nicht opportun scheint. Und trotzdem: die blauen Packeleien der Feschisten der letzten zehn Jahre fallen auch auf die FPÖ zurück. Die Feschisten sind zwar Vorbilder der sogenannten „einfachen Leute“. Aber wenn die hässliche Fratze der Korruption hinter den geschniegelten Frisuren und den aufgespritzten Gesichtern hervorkommt, werden die rot-blauen WechselwählerInnen zu Faymann kippen. Zumindest, wenn er endlich Klartext zur Verstrickung der ÖVP in die Korruptions-Affären spricht.

Ein Gedanke zu „vom tankwart zum millionär

  1. Pingback: naming, blaming, shaming « querg'schrieben

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