„Wir sind nur Chauvinisten, die die Kroaten hassen“, sagt der Gründer der serbischen „Radikalen Partei“. Vojislav Seselj sitzt seit 2003 in Den Haag in Haft, er soll einer der radikalsten paramilitärischen Führer im Jugoslawien-Krieg 1991 gewesen sein. In der Schlacht um Vukovar soll er in einer Rede von seiner Miliz gefordert haben, dass kein Kroate die Stadt lebend verlassen soll, wirft ihm das internationale Kriegsverbrechertribunal vor.
Für Heinz-Christian Strache, der sich seit Jahren massiv um serbische WählerInnen bemüht, ist die „Radikale Partei“ der FPÖ geistesverwandt. Im Mai 2008 tritt Strache als Redner bei der Abschlusskundgebung der Ultra-Nationalisten auf. Die FPÖ mag aber auch Putins Russland: Das könne ruhig Mitglied in der EU werden, die Türkei aber auf keinen Fall. Strache pflegt engen Kontakt etwa zum Moskauer Bürgermeister Luschkow. Ob den Blauen an Russland gefällt, dass dort Homosexuelle gejagt und JournalistInnen ermordet werden oder ob sich die FPÖ damit für Stalingrad bedanken möchte?
Strache ist gegen Sanktionen zum Stopp des iranischen Atomprogramms. Ahmadinejad solle seine Bombe haben, das unterliege dem Selbstbestimmungsrecht der Völker. Vielleicht hat HC ja auch einen konkreten Vorschlag, was die Iraner mit der Bombe machen könnten. Zum Beispiel verhindern, dass Israel der EU beitritt, wie die FPÖ fantasierte?
Warum das alles? Weil sich der Wahnsinn der FPÖ nicht nur innenpolitisch abspielt. Weil Straches Freunde die ärgsten Fundamentalisten sind, die man finden kann. Wenn sie gegen Juden sind, dürfen’s sogar Muslime wie Ahmadi-Nejad sein. Und weil mich Benedikt Narodoslawskys ausgezeichnetes Buch angeregt hat, die Widersprüche der Strache-FPÖ nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.