Sebastian Kurz kommt nicht mehr, es führt kein Weg für ihn retour. Das ist der wirklich unwidersprochene Tenor als allen Kommentaren und Analysen von Österreich-KennerInnen im In- und Ausland in österreichischen und internationalen Medien. Seine Partie ist ein zu großes Risiko, die Verfahren werden sich über Jahre ziehen und niemand des heutigen Machtzentrums in der ÖVP, die Landesparteien, will eine Reinthronisierung von Kurz riskieren, unwissend, was er und die seinen alles verbrochen haben.
Ein Wahlkampf mit Kurz an der Spitze würde sich ausschließlich um ihn und darum drehen, dass Kurz seinen Vizekanzler Mitterlehner rektal beschimpft und hinterhältig demontiert hat und sich die türkise Schnöseltruppe mit Hybris den Staat unterwerfen wollten. Die Menschen lieben den Verrat, aber den Verräter nicht. Die alte ÖVP, die in den Ländern noch ihre 40%+ zu machen vermag, die ein breites Zelt bis in die Mitte ist, vom Rotkreuzsanitäter bis zur Kirchengemeinderätin und vom Jungbauernobmann bis zur Bankdirektorentochter abbildet, die macht keine 30% mehr bundesweit. Dazu sind Grüne & FPÖ bei den Jungen zu stark, dazu ist das bürgerliche Angebot mit den Neos als freundliche Alternative für das oberste Drittel zu stark.
Wenn die ÖVP stärkste Partei sein will, dann geht das nur über die FPÖ-WählerInnen, die Kurz zu Türkis-WählerInnen gemacht hat. Sie wird jemand für die ÖVP anzusprechen versuchen, der/die sich als neuer Kurz ohne toxische Chats und Buberlpartie inszenieren kann. Aber inhaltlich ein aufgewärmter Kurz, stramm rechts aber freundlich, kein übergewichtiger alter Mann, sondern so jung und fresh wie Kurz. Und sie müssen der Kurz-Partie, die in der Parteizentrale das Sagen hat und den Landeshauptleuten, ohne die nichts geht, gleichermaßen zu Gesicht stehen. Der Krone und den innenpolitisch konservativen Kampfblättern mit K und P muss die Person gut als spannende Figur verkaufbar sein – die Inhalte sind dort ja schon inhaliert und approved. Nicht zu vergessen muss es für SpenderInnen attraktiv und verlässlich sein, ihr Geld in den Kurzismus ohne Kurz zu investieren.
Soweit halt ich das für sehr wahrscheinlich vor 2023, rechtzeitig vor dem nächsten regulären Wahltermin, aber nicht so schnell, dass es zu peinlich ist für Schallenberg. Ich hab für den Kurzismus ohne Kurz auch 2 Namen für euch, weil ihr das sonst sowieso fragt. Ich tipp auf Karoline Edtstadler oder auf Stefan Schnöll. Aber im Grunde ist die Person austauschbar.