biden wird präsident – trump bleibt sein widersacher

So: USA mal wieder. Donald Trump macht noch ein paar Manöver, aber nachdem auch der Aufmarsch für ihn gestern in Washington von ein paar tausend SympathisantInnen eher mau war, braucht er jetzt einen Exit. Offenbar arbeitet sein Team an ihm. (Was für ein absurder Satz.)

Zur Frage, warum sich nicht mehr RepublikanerInnen von ihm distanzieren: sie fürchten sich vor ihm und vor seinem WählerInnen. Keep in mind: er hat 10 Millionen republikanische WählerInnen mehr mobilisiert als jeder Kandidat vor ihm und darunter sind ein Haufen Leute, die ohne ihmwahrscheinlich wieder weg sind. Die 12 Mio mehr, die Joe Biden mehr als Obama und Clinton mobilisiert hat, die sind nicht an Biden gebunden. Davon sind manche nur wegen Trump überhaupt aufgetaucht, aber man wusste, dass es die mobilisierbar gibt und Leute wie Stacey Abrams und Beto O‘Rourke und ein Haufen hauptsächlich Latinx- und Schwarzen-Organisationen hat in Georgia und in Nevada und in Arizona alles mobilisiert, was mobilisierbar war, damit sich Biden/Harris nicht auf drei wacklige Midwest-Staaten verlassen müssen.

Also, die einzigen Reps, diesich gegen Trump aufzumucken trauen sind Senatorin Collins, die gerade 20% besser als Trump in ihrem Bundesstaat abgeschnitten hat, Senator Sasse, der Trump in seinem Bundesstaat gerade um 10% geschlagen hat, Senatorin Murkowski, die ihre letzte Wahl als Kandidatin gewonnen hat, deren Namen man in eine Zeile hineinschreiben musste (und zwar nicht Smith oder Brown, sondern „Murkowski“) und Senator Romney, der eh schon für Trumps Amtsenthebung war. Alle anderen wissen nicht, wie sie ohne Trump ihre WählerInnen behalten sollen. Jetzt kann man natürlich sagen, Pech gehabt und selber schuld, aber das ist eine dramatische Situation. Um eine Ecke weiter gedacht wird Trump aus seinem Exil heraus auch alle anschießen, die im Senat oder im House nicht so abstimmen, wie er will.

Da ist eine ganze Partei in der Geiselhaft eines unberechenbaren Despoten. Die unmittelbar größte Gefahr um die Wahl waren massive Behinderungen am Wahltag durch Verrückte, zB durch bewaffnete zivile Patrouillen vor Wahllokalen, um WählerInnen abzuschrecken. Das bedrohlich-realistischere Szenario ist eine republikanische Partei in der Hand Donald Trumps. Das macht das Land nämlich unregierbar, wenn die Reps eine Senats-Mehrheit haben. Was hilft: Befund unisono bei allen schlauen Amis, die ich höre und lese: verhindern, dass noch mehr als die vorhandenen 35% in rein rechte Informationsblasen verschwinden, aus denen kaum eine/r retour kommt. Es braucht dazu auch starke progressive Medien.

Österreich ist vor dem Informationsblasen-Ding nicht gefeit und auch vor dem Trumpismus nicht. Ich halte den ja auch bei uns für recht weit fortgeschritten. Und sammle deswegen hier Medienempfehlungen zur Erweiterung rechter Blasen um gut aufbereitete, progressive Informationsquellen und -plattformen. Die muss man pflegen, denen muss man Reichweite verschaffen, da muss man hin und wieder ein paar Euro einwerfen, wenn möglich.

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