state of the race

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Mehrere Umfragen der letzten Tage haben Joe Biden bei 10-15% Vorsprung. Aber die Umfragen stimmen doch nie, so wie 2016? Stimmt nicht. Und es ist vieles ganz anders als 2016.

1) Umfragen: Die Umfragen 2016 haben Hillary Clinton US-weit 3-5% vorne gesehen. Sie hat auch mit über 2% Vorsprung gewonnen. Nur war die Verteilung der Stimmen so, dass der Großteil ihres Vorsprungs aus bevölkerungsreichen und ohnehin demokratischen Bundesstaaten kam, in denen dir ein paar hunderttausend Stimmen mehr nichts bringen, weil du egal wie hoch der Sieg ist, immer gleich viele Stimmen fürs Electoral College aus diesem Staat bekommst. „The winner takes it all“ heißt das Prinzip. In ein paar kleineren, aber knappen Bundesstaaten, war Hillary in den Umfragen knapp vorne und hat knapp verloren. Auch da waren die Umfragen selbst nicht falsch. Aber mehrere Staaten knapp verlieren heißt halt, ganz viele Stimmen im Electoral College nicht haben. So kam es 2016 zur Niederlage trotz fast 3 Mio Stimmen mehr US-weit.

2) 2020 ist anders: Erstens ist der Vorsprung von Biden enorm. Teilweise weit über 10% lassen sich selbst mit ein bißchen Schwankung in Richtung Trump und selbst mit den Vorteilen der ungerechten Stimmverteilung im Electoral College, nicht in einen Sieg ummünzen. Dazu sind auch die Umfragen in den wichtigen Swing States deckungsgleich mit jenen US-weit: das heißt, auch in den von Trump erstmals seit langem für die Reps gewonnenen Staaten des Mittleren Westens – Pennsylvania, Michigan, Wisconsin – führt Biden mit 7-12%.

3) Die Umfrageleute sind auch nicht bescheuert: Natürlich haben die geringfügige Abweichungen aus 2016 in ihre 2020er-Prognosen eingebaut – da war in manchen Samples die White Working Class unterrepräsentiert und ihr Trump-Votum leicht unterschätzt. Das passiert den Umfrageinstituten nicht noch einmal.

4) Die Vorstädte: Die letzte Umfrage von Siena College mit Biden +13 US-weit hat ein wichtiges Detailergebnis für die Wahlen zu Senat und Kongress: Hier tendieren die Vorstädte, in denen Dems normalerweise schon mit 50/50 zufrieden sein müssen, stark zu Biden. Geographisch entscheidet sich hier – vor Houston, Dallas, Phoenix und Atlanta, auch die Mehrheit im Kongress und in knappen Staaten die Mehrheit im Senat.

Das sind alles sehr gute Vorzeichen für Joe Biden und die DemokratInnen. Stay tuned!

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