1. Die Nachfolger der ÖVP-Patriarchen haben kein leichtes Spiel. Zunächst in der Steiermark und in Salzburg, dann in Tirol und jetzt auch in Vorarlberg gilt: Die Zeit der „Landesväter“ ist vorbei. Dabei hat Markus Wallner gar nichts großartig falsch gemacht, es war ein solider Wahlkampf mit viel Engagement an der ÖVP-Basis. Aber: The times are a-changing. Und die Neos naschen eben doch am VP-Kuchen.
2. Die SPÖ hat verloren, die FPÖ hat noch mehr verloren. Von wegen Strachekanzler.
3. Die Neos wollten Klubstärke erreichen, sie haben der ÖVP sehr weh getan. Sieben Prozent sind ein Achtungserfolg angesichts des scharfen Gegenwinds im Ländle. Aber trotzdem: In Oberösterreich und in der Steiermark wird Matthias Strolz wohl keine Cameo-Auftritte hinlegen können. Da wird die Luft dann dünn.
4. Hätte der Wahlkampf noch zwei Wochen gedauert, wäre er ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei zwischen Grünen und FPÖ geworden. Der Landeshauptmann muss was Neues wagen, die Verliererkoalition schwarz-blau ist keine Option.
5. Bundespolitisch ist das eher eine Normalisierungswahl – die Kräfteverhältnisse entsprechen jetzt ungefähr denen in Tirol. Die Stunts von ÖVP und SPÖ vier Wochen vor der Vorarlberg-Wahl haben auch nicht wirklich Vorarlberg gegolten. Aber der Beweis für den „Django“-Effekt, den die Vierhundertersamples der letzten Wochen wieder herbeigesampelt haben, bleibt vorerst eine These.
Gut gebrüllt Paul!
Das Vorarlberger Ergebnis bringt hoffentlich die Tiroler ÖVP zur Einsicht, dass in den heiklen Bereichen Kalkkögel und wasserwirtschaftlicher Rahmenplan bremsen und sachliche Verhandlungen mit uns auf der Agenda stehen.