Ja, ich freu mich königlich, wenn die Deutschen beim Fußball eine auf den Deckel kriegen. Es gibt nichts schöneres, als wenn die Bayern gegen einen französischen Abstiegskandidaten verlieren. Mich nerven deutsche Saufköpfe auf der Alm, deutsche Prolos im Jimmy’s und deutsche Mercedes auf der Autobahn. Mich kotzen Deutschnationale an, wie sonst kaum etwas. Und ich mag die neue deutsche Bundesregierung nicht.
Aber die deutschen Studis können nun wirklich nichts dafür, dass unsere Unis seit Jahren viel zu knapp budgetiert sind, während wir uns allerlei anderen unsinnigen Luxus leisten. Die deutschen Studis können nichts für den Numerus Clausus und sie können nichts dafür, dass Innsbruck von München aus vier Mal näher ist, als Hamburg oder Paris. Sie können auch nichts dafür, dass sie offenbar für die Uni besser vorbereitet aus der Schule kommen, als die meisten ÖsterreicherInnen. Aber sie sind trotzdem die neuen Rumänen, sie überfluten uns. Zumindest wenn man der beispiellosen Kampagne Glauben schenkt, die der Innsbrucker Uni-Rektor losgetreten hat.
In haben FreundInnen und Bekannte, die in Berlin, Hamburg, Bielefeld und München studieren. Sie haben noch nichts davon gehört, dass sie die Unis dort überschwemmen und deutsche Studienplätze klauen. Wir leben in einem vereinten Europa, das die Lissabon-Ziele verfolgt und sich zum Bologna-Prozess entschlossen hat. Das alles kann und soll man kritisch sehen. Aber bitte, liebe Medien: Lasst die deutschen Studis in Ruhe. Sie lassen genau so Geld da, wie die Saufköpfe auf der Alm. Sie mieten Wohnungen, füllen unsere Lokale und man könnte manchmal meinen, ohne sie könnte die Axamer Lizum längst zusperren. Sie schlagen die meisten österreichischen MaturantInnen bei Aufnahmeprüfungen um Längen. Manchmal scheinen sie also sogar Züge von Intelligenz aufzuweisen.