ikarus aus österreich

Die gesamte Inszenierung des gescheiterten Kanzlers Kurz war darauf angelegt, dass er nie mit den Untiefen des Parlaments in Berührung kommt, sondern durch die Welt jettet und obwohl so jung, von seinen Haus- und Hoffotografen & -schredderern immer als Mann am Drücker und auf Augenhöhe mit nicht aus einem Zwergstaat kommenden, wirklich Wichtigen abgebildet wird. 

Weil die konservative deutsche Presse in ihrer Merkelmüdigkeit auf den Wiener Yuppie flog, fanden natürlich noch viel mehr Wiener konservative Komplexler, man müsse den Burschen jetzt hoch fliegen lassen. Dass er eigentlich uralte ÖVP-Politik, älter als Andreas Khol und bornierter als der Gust, machte, fiel ihnen vor lauter internationalem Wirbel nicht auf. Sie wollten beim Stolz ein bißchen mitschneiden, hatten sie doch mitgeholfen. 

Je höher der Flug, desto tiefer der Fall – Sie kennen das: Unfreiwillig muss Kurz jetzt im Parlament einen auf Antreiber aus der zweiten Reihe machen. Aber Glanz und Gloria ist vorbei und im Wochentakt wird sich durch neue Chat- und Justizveröffentlichungen das Charakterbild verfestigen, das hinter der Maske. 

Er wird bald nicht mehr gefragt werden, wann er wieder Kanzler wird. Sondern der neue Kanzler wird gefragt werden, ob der Klubobmann ob der neuesten Enthüllungen noch tragbar ist & die Landeshauptleute, ob so jemand Parteichef bleiben kann. Das ist seine neue Rolle. Und aus der kommt er nicht mehr raus. Kurz bisherigen Verbündeten werden sich jeden Tag weniger nach ihm sehnen und irgendwann froh sein, dass sie ihn nicht mehr ertragen müssen. 

Bye bye Basti.

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