Es ist natürlich viel zu früh, zu sagen, wer heute Nacht gewinnt. Es ist auch noch kein einziger Stimmzettel ausgezählt und das Ergebnis veröffentlicht. Und trotzdem haben wir erste Trends.
Und die wecken Hoffnung bei den Democrats, dass die mutigste ihrer Theorien zur Wahl wirklich passieren könnte. Die Theorie lautet so: Während Trumps Leute ihn irgendwie dann doch satt haben und ihn das ein bißchen was kostet, sind die Jungen und die Frauen wegen des unerträglichen Machismo Trumps und seiner Truppen und nach dem Höchstgerichtsurteil zu Schwangerschaftsabbrüchen so sauer, dass sie seine politische Karriere beenden.
Wir sehen erste Zeichen dafür: Machte die ungewöhnlich hohe Beteiligung republikanisch registrierter Wähler*innen an den Brief- und Frühwahlen vielen auf demokratischer Seite noch Sorge, stellt sich jetzt tatsächlich heraus, dass viele von denen jetzt am Wahltag fehlen. Das kippt die Logik in vielen Bundesstaaten, wo man dachte, die Democrats müssen die Briefwahl gewinnen. Jetzt könnten sie an vielen Orten unerwartet den Wahltag gewinnen.
Der erste Staat, in dem das in einem so großen Ausmaß passiert und wo die Datenlage mittlerweile so dicht ist, dass man ihn eigentlich fast schon für Kamala Harris callen könnte, ist Nevada. Der wird die Wahl wahrscheinlich nicht entscheiden. Aber wenn das Ergebnis dort ein paar Punkte stärker für Harris ist als angenommen und wir ähnliche Wahltags-Trends auch anderswo sehen – dann könnte das passieren, was ich die letzten Tage bereits vermutet und beschrieben habe.
Könnte ist Konjunktiv: Wir haben noch keinen einzigen gezählten Stimmzettel. Aber wir haben Hinweise darauf, was dann passieren könnte.
Nächstes Update um 21 Uhr.