Und wie löst man jetzt die Zuwanderung, fragen Leute immer wieder. Gar nicht. Die Idee, dass es eine Lösung gäbe, ist das Problem.

Zuwanderung ist nämlich nicht nur ein zu lösendes Problem. Sie ist Realität, eine Chance, sie ist eine Notwendigkeit. Und sie passiert schlicht und ergreifend. So hoch können die Zäune nicht sein und so tief die Flüsse und Ozeane, dass Leute nicht einen Weg finden, zu passieren.

Eine Lösung wird immer als Zuwanderungsstopp oder nur mehr legale Zuwanderung oder oder oder gedacht. Aber das ist nicht nur nicht mit den demokratischen Spielregeln vereinbar. Es ist nicht möglich.

Zuwanderung muss also gestaltet werden. Man kann das besser machen – mit guten Chancen für neu Angekommene. Weil unbestritten ist: je besser es denen geht und je eher sie hier eine eigene Existenz aufbauen können, desto besser für alle.

Und an dem Punkt verraten sich die Rechten in allen (!) Parteien. Sie wollen gar kein gutes Zusammenleben, weil es ihnen um etwas anderes geht. Sie wollen entweder eine rein weiße Bevölkerung – dann sind sie ehrlich gesagt einfach Nazis. Oder sie wollen politischen Profit daraus schlagen, Zugewanderte möglichst schlecht zu behandeln und damit in Prekarität und schlechtes Verhalten zu treiben: Weil das das Öl ist, das ihren politischen Motor schmiert.

Niemand will eine ungeregelte Zuwanderung. Aber die Fantasie, man könnte an irgendeinem Punkt sagen, so ab jetzt kommt kein Mensch mehr rein, wurscht wer hinter ihm her ist und wurscht was ihm oder ihr droht, wenn wir die Person nicht beschützen: Inhuman und unrealistisch.

Das kann man auf einer Insel am Neusiedlersee machen. Aber wie gut es sich dort dann leben lässt, ist eine andere Frage.